Wild Sous-Vide Tabelle Die Kunst der Präzision beim Garen von Wild
Präzises Sous-Vide Garen bringt Reh, Hirsch & Wildschwein auf den Punkt.
Wer Wild verarbeitet, weiß um den Wert jeder einzelnen Keule, jedes Filets, jedes Rückenstücks. Wildbret ist kein beliebiges Stück Fleisch – es erzählt die Geschichte eines erfolgreichen Jagdtages, tiefer Verbundenheit zur Natur und dem Anspruch, aus dem Erlegten das Beste herauszuholen.
Sous-Vide Garen bietet genau das: Die Möglichkeit, Wildbret mit höchster Präzision und Sorgfalt zuzubereiten. Ob Reh, Hirsch oder Wildschwein – bei niedriger Temperatur und langer Garzeit bleibt das Wildbret unglaublich saftig und zart sowie intensiv im Geschmack.
Im Beitrag sind alle Informationen zum Sous-Vide Garen von Wild kompakt zusammengefasst – inklusive Tipps zum Vakuumieren, Garen, der optimalen Temperatur und natürlich der vollständigen Wild Sous-Vide Tabelle. Sie liefert Garzeiten und Temperaturen für die wichtigsten Teilstücke – übersichtlich, nachvollziehbar und praxistauglich. Für Wildgenuss, der nichts dem Zufall überlässt.
Warum Wild Sous-Vide garen?
Sous-Vide Garen von Wildschwein: Im Vakuumbeutel im Wasserbad bleibt das Wildbret herrlich saftig.
Wildbret ist ein wertvolles Gut – jedes Stück zählt. Und genau deshalb lohnt es sich, neue Wege der Zubereitung zu gehen. Das Sous-Vide Garen eröffnet Möglichkeiten, die in der klassischen Wildküche oft ungenutzt bleiben. Auch Teilstücke, die früher in der Wurst gelandet wären, können so veredelt und auf den Teller gebracht werden: Schultern, Rippen, Bruststücke oder auch der Träger – was früher als „zweitrangig“ galt, wird so zur echten Delikatesse.
Aber: Wild ist nicht gleich Wild. Gerade beim Sous-Vide Garen von Reh, mit seiner feinen, mageren Struktur, braucht es Fingerspitzengefühl. Wird zu heiß oder zu lang gegart, droht das Fleisch breiig zu werden – ein Ergebnis, das niemand will. Der Grund: Das geringe Bindegewebe bei Reh sorgt dafür, dass das Fleisch schneller zerfällt, wenn es übergart wird.
Beim Sous-Vide Garen von Wild kommt es daher auf drei Dinge an:
Die richtige Temperatur
Die passende Garzeit
Ein sauberes Vakuum
Wer hier sorgfältig arbeitet, holt aus jedem Teilstück das Beste heraus – ganz gleich ob zartes Rückenfilet oder kernige Keule. Sous-Vide schafft nicht nur perfekte Ergebnisse, sondern auch mehr Vielfalt und Wertschätzung für das ganze Tier.
Die Vorteile von Sous-Vide auf einen Blick
Sous-Vide ist mehr als nur ein Trend aus der Sterneküche – für die Wildbretverarbeitung bietet diese Methode echte Vorteile. Gerade wer das ganze Tier verwerten will und dabei auf Qualität achtet, profitiert von den Stärken dieser Garmethode:
1. Jedes Teilstück wird nutzbar
Mit Sous-Vide lässt sich nicht nur der Rehrücken perfekt garen, sondern auch Stücke wie Schulter, Hals oder Haxe verwandeln sich in butterzartes, saftiges Wildbret. Statt in der Wurst zu enden, landen diese Cuts jetzt als Hauptgang auf dem Teller – mit vollem Geschmack und perfekter Textur.
2. Kein Übergaren mehr
Im Gegensatz zu Pfanne oder Ofen gibt es kein Zeitfenster, das man verpassen kann. Durch die konstante Wassertemperatur gart das Wildbret genau bis zur gewünschten Kerntemperatur – und nicht weiter. Das nimmt den Stress aus der Küche und sorgt für verlässliche Ergebnisse.
3. Wild bleibt wild – aber zart
Das feine Aroma von Reh, das Würzige vom Wildschwein oder die Kraft vom Hirsch bleiben voll erhalten. Da das Fleisch im Vakuumbeutel im eigenen Saft gegart wird, geht nichts verloren – im Gegenteil: Kräuter und Gewürze ziehen intensiver ein.
4. Planungssicherheit bei Gästen
Ob Jagdfreunde zum Schüsseltreiben kommen oder die Familie auf Wildbraten wartet – Sous-Vide lässt sich perfekt vorbereiten. Das Wildbret kann im Beutel gegart und später bei Bedarf kurz angebraten oder serviert werden. Ideal für stressfreie Feste mit vollem Fokus aufs Wesentliche.
5. Kombinierbar mit starker Kruste
Nach dem Garen sorgt ein kurzes Finish auf dem Grill oder in der Pfanne für kräftige Röstaromen. So verbindet sich perfekte Zartheit mit herzhafter Wildküche – ein Geschmack, der Eindruck hinterlässt.
6. Mehr Nährstoffe, mehr Geschmack
Sous-Vide schont die wertvollen Inhaltsstoffe im Wildbret. Weil alles im Beutel bleibt und bei niedrigen Temperaturen gegart wird, bleiben hitzeempfindliche Vitamine und Mineralstoffe erhalten – statt wie beim Kochen im Wasser zu verschwinden oder im Ofen zu verdampfen. So landet nicht nur zartes, sondern auch rundum hochwertiges Wild auf dem Teller.
Ein temperaturgenauer Stick sorgt für perfekte Ergebnisse beim Sous-Vide Garen von Wild.
Wer Wild Sous-Vide garen will, braucht kein Sterneküchen-Arsenal – aber das richtige Handwerkszeug macht den Unterschied.
Sous-Vide Stick – das Herzstück der Ausrüstung
Zentraler Bestandteil ist der Sous-Vide Stick, zum Beispiel der Lava LX.20. Mit seiner exakten Temperaturregelung auf +/- 0,1 °C bringt er das Wasserbad zuverlässig auf die gewünschte Gartemperatur. Robuste Technik, leicht zu bedienen und speziell auf längere Garzeiten ausgelegt – ideal für Wildbret.
Das passende Wärmebecken – Edelstahl oder Kunststoff
Für längere Garvorgänge lohnt sich ein passendes Becken. Edelstahl-Wannen bieten dabei maximale Stabilität und professionelle Optik, während lebensmittelechte Kunststoffbehälter besonders leicht und praktisch im Handling sind. Beide Varianten sind perfekt geeignet – wichtig ist die richtige Größe, je nach Menge und Stückgröße des Wildbrets. Ein passender Deckel für das Wasserbad reduziert nicht nur die Verdunstung, sondern hält auch die Temperatur stabil. Bei häufigem Einsatz oder mehreren Stunden Garzeit eine sinnvolle Ergänzung.
Isolationshülle oder Isolationskugeln – Energie sparen
Damit die Temperatur im Wasserbad über Stunden konstant bleibt, ohne unnötig Energie zu verbrauchen empfiehlt sich eine Isolationshülle für den Behälter. Alternativ sorgen Isolationskugeln dafür, dass die Wärme im Becken bleibt und gleichzeitig weniger Wasser verdunstet – besonders bei langen Garzeiten ein echter Vorteil.
Topf – die Einsteigerlösung
Für kleinere Mengen reicht auch ein großer Kochtopf – wichtig ist nur, dass der Sous-Vide Stick gut befestigt werden und das Wasser frei zirkulieren kann. Ideal für Rehmedaillons oder kleinere Stücke vom Wildschwein.
Beutelhalter – Ordnung im Wasserbad
Gerade bei mehreren Stücken oder verschiedenen Garzeiten hilft ein Beutelhalter, damit die Vakuumbeutel nicht treiben oder aneinanderkleben. So wird jedes Stück gleichmäßig gegart – keine heißen Zonen, keine Schwankungen.
Sous-Vide Beutel – hitzebeständig und sicher Damit beim Sous-Vide Garen alles zuverlässig gelingt, kommt es nicht nur auf Stick, Becken und Temperatur an – auch die Wahl der richtigen Beutel spielt eine entscheidende Rolle. Für diese Methode werden speziell hitzebeständige Vakuumbeutel benötigt, die langen Garzeiten und hohen Temperaturen standhalten, ohne aufzublähen, Weichmacher freizusetzen oder zu reißen. Empfohlen werden lebensmittelechte, BPA-freie und geschmacksneutrale Kochbeutel, die für den professionellen Einsatz ausgelegt sind.
So funktioniert's - das Sous-Vide Prinzip einfach erklärt
Im Vakuumbeutel behutsam gegart wird das feine Wildbret besonders zart, aromatisch und auf den Punkt rosa.
Sous-Vide Garen ist auf den ersten Blick ungewohnt – aber in Wahrheit einfach, präzise und perfekt geeignet für Wild. Die Grundidee: Garen im Vakuumbeutel bei konstant niedriger Temperatur. Keine Hektik, kein Austrocknen, kein Raten nach Kerntemperatur. Stattdessen Kontrolle und Sorgfalt – genau das, was hochwertiges Wildbret verdient.
Schritt 1: Würzen & vorbereiten
Bevor es ins Wasserbad geht, wird das Wildbret vorbereitet: Parieren, trockentupfen, eventuell mit Kräutern, Gewürzen oder einer kleinen Menge Wildfond oder Butter verfeinern. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Im Vakuumbeutel entfalten sich Aromen besonders intensiv – das Fleisch liegt quasi in seinem eigenen Sud.
Zwiebeln, Knoblauch oder Marinaden mit viel Säure sollten vermieden werden, da sie bei langen Garzeiten bitter oder matschig werden können. Stattdessen lieber auf klassische Wild-Aromen wie Wacholder, Rosmarin, Thymian, Lorbeer oder Zitronenzesten setzen.
Schritt 2: Vakuumieren
Anschließend wird das Wildbret in einen hitzebeständigen Vakuumbeutel gegeben und luftdicht verschweißt – idealerweise mit Zweifachschweißnaht. Das Vakuum sorgt nicht nur dafür, dass das Fleisch gleichmäßig gegart wird, sondern verhindert auch Oxidation und den Kontakt mit Luft – was Geschmack und Qualität schützt.
Schritt 3: Garen im Wasserbad
Jetzt kommt der Sous-Vide Stick ins Spiel: Das Wasser wird auf die gewünschte Temperatur gebracht – meist zwischen 54 °C und 60 °C, je nach Wildart und Teilstück. Wichtig: Diese Temperatur ist exakt die Kerntemperatur, die das Fleisch am Ende erreicht – nicht mehr, nicht weniger.
Das Wildbret gart also „auf den Punkt“ – und zwar über mehrere Stunden. Durch die lange Zeit bei niedriger Temperatur wird das Bindegewebe langsam aufgelöst, ohne dass das Fleisch austrocknet. Selbst durchwachsenes oder sehnigeres Fleisch wird dabei zart und saftig, ohne seine Struktur zu verlieren.
Schritt 4: Finish für Röstaromen
Nach dem Garen ist das Fleisch zwar fertig, aber für Geschmack und Optik fehlt noch etwas: die kräftige Kruste. Dafür wird es kurz aus dem Beutel genommen, abgetupft und dann kurz scharf angebraten – in der Pfanne oder auf dem Grill. Wichtig: nicht lange garen, sondern nur Röstaromen erzeugen.
Das sogenannte „Finish“ sorgt für die typische Wildküche-Note – außen kräftig, innen zartrosa und saftig. Genau so, wie Wildbret schmecken soll.
Die Sous-Vide Faustregel
Beim Sous-Vide Garen hilft eine einfache Faustregel als erste Orientierung:
Pro 1 cm Fleischdicke etwa 1 Stunde Garzeit. (gilt für zarte, bindegewebsarme Stücke wie Rücken oder Filet)
So erreicht das Wildbret gleichmäßig seine gewünschte Kerntemperatur – ohne Risiko von Über- oder Untergaren. Doch Vorsicht: Diese Regel gilt nicht uneingeschränkt – vor allem nicht beim Reh.
Rehwild ist das magerste heimische Wild und besitzt eine besonders feine Fleischstruktur mit kaum Bindegewebe. Dadurch reagiert es empfindlich auf zu lange Garzeiten – das Wildbret kann breiig oder faserlos werden. Kritisch sind vor allem:
Rehfilet: maximal 1–1,5 Stunden bei 54 °C
Rehrücken: nicht länger als 2 Stunden bei 54–56 °C
Kräftigere Stücke wie Träger, Keule oder Schulter enthalten generell mehr Bindegewebe – hier greift die Faustregel wieder besser. Diese Cuts profitieren sogar vom längeren Garen, z. B. für Rouladen, Haxen oder Pulled Deer.
Generell gilt:
Zarte, bindegewebsarme Cuts → nach Dicke garen mit Ausnahme von Rehwild
Kollagenreiche Stücke → nach Struktur und Gewebeabbau garen (8–18 Std.)
Diese Unterscheidung ist entscheidend, damit das Wildbret beim Sous-Vide Garen genau so auf den Teller kommt, wie es sein soll: zart, saftig und mit perfekter Struktur.
Die Wild Sous-Vide Tabelle – alle Garzeiten im Überblick
Gartemperaturen und -zeiten für perfektes Wildbret
Wildart
Teilstück
Temperatur (°C)
Zeit (ca.)
Hinweis
Reh
Rehrücken
54 - 56 °C
1 - 1,5 Std.
Zart, rosa - nicht zu lange garen, sonst breiig
Rehfilet
54 °C
1 Std.
Sehr feine Struktur - kurze Garzeit, ideal für Finish
Rehkeule (ohne Knochen)
56 - 58 °C
4 - 6 Std.
Sehr zart, ideal zum Anbraten nach dem Garen
Rehschulter
55 - 57 °C
8 - 10 Std.
Lange Garzeit bringt Sehnen zum Schmelzen
Wildschwein
Wildschweinrücken
55 - 58 °C
30 - 60 Min.
Saftig, leicht rosa mit kernigem Biss
Wildschweinfilet
54 °C
40 Min.
Zart und fein - Finish auf dem Grill
Wildschweinkeule (ohne Knochen)
57 - 58 °C
6 - 8 Std.
Für Braten oder Scheiben nach dem Garen
Wildschweinschulter / Nacken
68 °C
14 Std.
Ideal für Pulled Wild
Hirsch
Hirschrücken
54 - 56 °C
1 - 2 Std.
Sehr zart, edel - Finish auf dem Grill
Hirschfilet
56 - 58 °C
40 - 45 Min.
Sehr feine Struktur - kurze Garzeit, ideal für Finish
Hirschkeule
58 - 60 °C
6 - 8 Std.
Besonders aromatisch durch kräftige Würzung
Hirschschulter
60 - 62 °C
10 - 14 Std.
Kräftige Struktur, wird herrlich mürbe
Gams
Gamsrücken / Filet
54 - 56 °C
60 - 75 Min.
Zart, aber aromatisch - nicht übergaren
Gamskeule / Schulter
58 - 60 °C
6 - 10 Std.
Intensiver Geschmack, ideal mit Kräutern
Kaninchen
Kaninchenkeule
60 - 65 °C
2 - 2,5 Std.
Saftig und zart - ideal mit Thymian & Zitrone
Wildgeflügel
Entenbrust (Barbarie)
56-58 °C
1 - 1,5 Std.
Haut vorher einschneiden, Finish in der Pfanne
Entenkeule
80-82 °C
8-10 Std.
Für confierte Textur - butterweich
Gänsebrust
58-60 °C
3-4 Std.
Haut knusprig anbraten, innen zartrosa
Gänsekeule
80-82 °C
8 - 10 Std.
Saftig und mürbe - ideal für Weihnachtsgerichte
Hinweise zur Anwendung:
Temperaturen gelten für rosa bis medium gegartes Wildbret (außer bei Keulen von Wildgeflügel – diese werden durchgegart)
Für stärker gegarte Varianten (+2 °C, +1–2 Std.)
Bei sehr dicken Stücken (>6 cm): Garzeit leicht erhöhen
Finish: Nach dem Garen unbedingt kurz anbraten oder grillen – für Röstaromen und eine schöne Kruste
Inspiration: Sous-Vide Rezepte mit Wild
Sous-Vide ist nicht nur für Filet und Rücken reserviert – im Gegenteil. Gerade die Stücke, die sonst eher ein Schattendasein fristen, laufen hier zur Höchstform auf. Schulter, Träger und Rippen – was früher durchgedreht oder geschmort wurde, kann jetzt mit ein bisschen Geduld zum zarten Hochgenuss werden.
Besonders spannend:
Rehroulade Sous-Vide:Aus dem sonst oft unterschätzten Träger zubereitet, zeigt diese Rehroulade, wie zart und aromatisch auch kräftigere Stücke im Sous-Vide gelingen.
Wilde Gänseleberpastete: Wild, cremig, aromatisch: Diese Pastete ist ein Hochgenuss für Feinschmecker – perfekt als Vorspeise oder edler Brotbelag.
Pulled Deer Burger: Zart gezupftes Reh trifft auf rauchige Würze – dieser Burger bringt das Beste aus dem Blatt auf den Teller.
Wildleberknödel: Ein Klassiker, neu gedacht: Die Knödel mit Wildleber sind herzhaft, würzig und ein echtes Statement für die vollständige Verwertung.
Butterzarte Rehhaxe: So zart, dass sie fast vom Knochen fällt – diese Rehhaxe aus dem Sous-Vide bringt ehrliches Wildgericht und feine Technik perfekt zusammen.
Fazit: Wer Wild ganzheitlich nutzen möchte, findet im Sous-Vide Garen das perfekte Werkzeug, um auch vermeintlich „unscheinbare“ Cuts auf ein neues Niveau zu heben. Für mehr Vielfalt auf dem Teller – und mehr Respekt vor dem erlegten Wild.
Würzen, Beizen, Aromatisieren - was in den Beutel darf
Kräuter, Gewürze und Butter entfalten im Vakuumbeutel ihr volles Aroma und veredeln das Wildbret auf ganz besondere Weise.
Sous-Vide Garen verändert nicht nur die Textur des Wildbrets – es beeinflusst auch die Art, wie Gewürze und Aromen wirken. Da das Fleisch im Vakuumbeutel im eigenen Saft gart, wird jede Zutat intensiver aufgenommen. Umso wichtiger ist die richtige Auswahl und der sensible Einsatz.
Was passt besonders gut zu Wild?
Wildfleisch bringt von Natur aus ein kräftiges, würziges Aroma mit – zu viel Würze erschlägt schnell den Eigengeschmack. Ideal sind klassische Begleiter, die das Aroma unterstreichen statt überdecken:
Wacholderbeeren (leicht angedrückt)
Rosmarin, Thymian, Lorbeer
Piment, schwarzer Pfeffer, Nelke
Orangenzesten oder Zitronenschale für frische Akzente
Butter oder Wildfond als geschmacklicher Träger
Wer es mutiger mag, setzt auf Kombis wie Rosmarin & Honig, Chili & Kakao oder Senfkörner & Apfel, etwa bei Wildschwein oder Muffel.
Was lieber draußen bleibt
Manche Zutaten eignen sich nicht für lange Garzeiten im Beutel:
Roher Knoblauch wird bitter
Zwiebeln verlieren Struktur und können muffig werden
Essig und Säurehaltiges (z. B. Wein, Zitrone) greifen das Eiweiß an und verändern die Textur negativ
Tipp für Einsteiger:
Eine kleine Scheibe Kräuterbutter oder ein Löffel Wildfond im Beutel reichen oft aus, um das Fleisch dezent zu verfeinern. Weniger ist beim Sous-Vide meist mehr – denn das Wildbret selbst spielt hier die Hauptrolle.
Typische Fehler beim Sous-Vide Garen von Wild vermeiden
Auch beim Sous-Vide Garen von Wild gibt’s ein paar Stolperfallen – zum Glück lassen sie sich leicht umgehen:
Zu hohe Temperaturen: Wildbret ist mager und braucht Fingerspitzengefühl. Wird es zu heiß oder lang gegart, wird es trocken oder breiig – besonders bei Reh.
Zu kurze Garzeiten: Das Fleisch bleibt zäh, wenn das Bindegewebe nicht genug Zeit zum Auflösen bekommt – besonders bei Schulter oder Keule.
Luft im Beutel: Ohne sauberes Vakuum verteilt sich die Temperatur nicht gleichmäßig – das kann zu unregelmäßigen Garstufen führen.
Finish vergessen: Das Fleisch aus dem Beutel ist zwar gar, aber noch blass. Erst durch kurzes, heißes Anbraten entstehen Röstaromen und die perfekte Kruste.
Fazit: Wer Zeit, Temperatur und Technik im Griff hat, bekommt Wildbret auf Top-Niveau – zart, aromatisch und garantiert auf den Punkt.
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